Einmal friedliche Weihnachten auf Knopfdruck, Bitte!

 

Im Glanz der Weihnachtslichter scheint oft eine unausgesprochene Regel zu gelten: Es ist die Zeit der Liebe, des Friedens und der Freude – und das bitte auf Knopfdruck. Nachdem ich in meinem Blogartikel die Herausforderungen von Stress und Konflikten in der Weihnachtszeit tiefer betrachtet habe, möchte ich nun einen Blick auf das Streben nach Harmonie werfen. Warum fühlen wir uns so verpflichtet, besonders harmonisch zu sein und friedliche Weihnachten zu feiern, auch wenn wir uns innerlich ganz anders fühlen? Weshalb gerade dadurch besonders leicht Streitsituationen und Herausforderungen entstehen können, wenn Du versuchst Harmonie auf Knopfdruck zu liefern, war Dir vermutlich noch gar nicht bewusst.

 

Harmonie trotz Anspannung?

 

 

Die Weihnachtszeit wird oft als die „schönste Zeit des Jahres“ idealisiert – es sollen friedliche und fröhliche Weihnachten sein. Bilder von harmonischen Familienfeiern, lachenden Kindern und liebevollen Geschenkaustauschen prägen unsere Erwartungen. Doch die Realität sieht oft ganz anders aus! Indem Du versuchst, diesen Idealbildern ständig gerecht zu werden, unterdrückst Du Deine wahren Gefühle, um den Schein der Harmonie zu wahren.

Denke zum Beispiel an das Familienessen, bei dem alle lächeln und freundlich zueinander sind. Manchmal gibt es da unausgesprochene Themen oder Konflikte, die nie ausgesprochen oder beigelegt wurden und Spannungen, über die nie gesprochen wurde. Oder an den Besuch bei den Schwiegereltern, bei dem Du Dich zwingst, fröhlich und gelassen zu sein, obwohl Du eigentlich Deine Meinung ehrlich aussprechen möchtest und erschöpft davon bist, ständig diese freundliche Fassade aufrecht zu erhalten. Diese Momente der „aufgesetzten“ Harmonie sind anstrengend und fühlen sich unecht, nicht nach Dir an.

3 Herausforderungen, die durch unterdrückte Gefühle und eine harmonische Fassade entstehen können

 

Die Gründe, warum Du diesen Druck verspürst sind vielfältig und wir kommen wieder auf die vorherigen Blogartikel zurück: Soziale Medien, Werbung und Filme präsentieren eine idealisierte Version der Weihnachtszeit, die schwer oder vielleicht sogar unmöglich zu erreichen ist. Und nicht zu vergessen, die familiären und gesellschaftlichen Erwartungen, nach denen die Feiertage eine Zeit des Glücks und des harmonischen Zusammenseins sein sollen. Diese Erwartungen können Dich schnell dazu verleiten, Deine wahren Gefühle zu unterdrücken oder runterzuschlucken und eine Fassade der Harmonie aufrechtzuerhalten, nur um friedliche Weihnachten und eine feierliche Atmosphäre zu wahren. Aber es kann sehr ungesund und kontraproduktiv sein, wenn Du Deine eigenen Gefühle unterdrückst und nicht ehrlich mitteilst.

 

Herausforderung 1 – Emotionale Erschöpfung

 

 

Wenn Du ständig versuchst, harmonisch zu wirken und friedliche Weihnachten zu erzwingen, obwohl Du Dich anders fühlst, führt das zu emotionaler Erschöpfung. Das ständige Unterdrücken von Deinen Gefühlen wie Ärger, Enttäuschung oder Traurigkeit kostet viel Energie. Diese emotionale Anstrengung kann dazu führen, dass Du Dich ausgebrannt und leer fühlst. Es ist, als würdest Du eine Maske tragen, die Dich daran hindert, authentisch zu sein und echte emotionale Verbindungen zu Deiner Familie, Deinen Liebsten und Mitmenschen einzugehen. 

Herausforderung 2 – Noch mehr Konflikte

 

 

Ironischerweise führt das Bestreben, Harmonie zu erzwingen, oft zu noch mehr Konflikten, als sie in der Weihnachtszeit sowieso schon existieren. Wenn Du Deine wahren Gefühle nicht mutig ausdrückst, entsteht meistens Frustration, weil Du Deinem Ärger keinen Platz machst. Das wiederum entlädt sich dann oft in Streitigkeiten. Diese Konflikte können noch intensiver und schädlicher sein, weil sie oft aus der Ansammlung Deiner unterdrückten Emotionen resultieren. Deine Familienmitglieder aber nichts von Deinen Empfindungen wussten und sich vor den Kopf gestoßen fühlen oder Deinen Gefühlsausbruch nicht nachvollziehen können. Natürlich ist wichtig zu erkennen, dass Konflikte manchmal notwendig sind, um Themen anzusprechen und zu lösen, aber wenn es um Deine Gefühle geht, dann teile diese so früh wie möglich mit. Damit tust Du nicht nur Deiner Familie und Deinem Umfeld einen Gefallen, sondern Dir selbst, da Du die Last dieser Emotionen nicht ewig mit Dir herumschleppst. Es lohnt sich, sich dieser Herausforderung zu stellen. Du brauchst dazu zum Beispiel die Helden-Qualität der klaren Kommunikation.

 

Herausforderung 3 – Du bist nicht mehr authentisch

 

Das ständige Bemühen, auf Knopfdruck harmonisch zu sein, kann dazu führen, dass Du Dich selbst verlierst. Wenn Du Deine eigenen Bedürfnisse und Gefühle ständig ignorierst, wirst Du den Kontakt zu Dir selbst und damit auch zu Deiner Authentizität verlieren. Es kann passieren, dass Du Dich in bestimmten Situationen selbst nicht wiederkennst und Dich irgendwie entfremdet von Dir selbst fühlst. Besonders auch dann, wenn authentisch zu sein, auch das ganze Jahr über eine große Herausforderung ist, die Du noch nicht weißt zu bewältigen.  Den  “Schein” nach Außen zu bewahren, ist vermeintlich einfacher. Außerdem beeinträchtigst Du dadurch Deine Fähigkeit echte Freude und Zufriedenheit zu empfinden. 

Um was geht es also?

 

Es geht darum mit Deinem Herzen zu lauschen, was für Dich das schönste Weihnachtsfest wäre. Erforsche, was Du und Deine Familie wirklich am meisten braucht, um ein harmonisches und lebendiges Weichnachten zu feiern. Ja, das braucht auch Deinen Mut, um vielleicht das ein oder andere endlich abzusagen. Behalte dabei im Blick, dass es mehr darum geht, wahrzunehmen was Du Dir wünscht, statt andere Erwartungen zu erfüllen. Die Herausforderung besteht darin, Grenzen zu verschieben und Neues zu wagen. Was nicht gegen die anderen gerichtet ist. Nutze Deinen Entdeckergeist Deinen Weg zu finden, wie die Feiertage anders ablaufen können. 

Ich finde es ist echter, uns allen einzugestehen, nicht immer harmonisch sein zu müssen. Uns daran erinnern, wie wichtig es ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. Es ist in Ordnung, nicht immer harmonisch zu sein. Sei Dir bewusst, dass es nur menschlich ist, ein Spektrum an Emotionen zu empfinden, auch in der „schönsten Zeit des Jahres“. Das tun alle um Dich herum genauso wie Du. Wenn Du Dich also nicht nach Harmonie, Frieden und Freude fühlst, ist das total ok.

Sei unperfekt und einzigartig!

 

Deine Heldenmacherin

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