“Stressfaktor“ Kind: Warum die Lösung von Familienkonflikten oft bei Eltern liegt

von | Mrz 26, 2023 | Familie | 0 Kommentare

“Stressfaktor“ Kind: Warum die Lösung von Familienkonflikten oft bei Eltern liegt

3 Schritte für eine neue Perspektive

 

Dein Kind, sprengt regelmäßig den Familienfrieden. Fast täglich sorgt es für anstrengende Familienkonflikte oder verliert sich in heftigen Wutausbrüchen und ist nur schwer zu beruhigen. Egal wie oft du versuchst, solche Situationen zu vermeiden, am Ende kommst du doch wieder unter großen Druck oder möchtest am liebsten einfach aus der stressigen Situation fliehen.

 

Inhalt

  1. Beziehungskonflikt mit einem Kind
  2. Das Familiensystem in ständiger Dysbalance
  3. 3 Schritte für eine neue Perspektive
  4. Im Familiensystem lernen und wachsen

 

Beziehungskonflikt mit einem Kind

Du liebst dein Kind. Doch sein Verhalten löst regelmäßig viel Stress in dir oder der ganzen Familie aus. Da es oft Grenzen überschreitet (körperlich, emotional), ständig im Mittelpunkt stehen will und sehr bestimmend und kompromisslos ist, entsteht schon mal eine innere ablehnende Haltung. Es ist egal, was du tust, um die Wogen wieder zu glätten. Du kannst ihm nichts recht machen, egal was du versuchst. Dem friedlichen Familienleben steht vermutlich ein großer Beziehungskonflikt im Weg.

 

Eltern, die solche Situationen häufig erleben, empfinden das Familienleben als extrem nervig. Sie entwickeln viele Vermeidungsstrategien, um keine Eskalationsstufe zu verpassen und möglichst für ein reibungsloses Schulfest, Familienausflug oder Start in den Tag zu sorgen. Umso schlimmer und hilfloser fühlt es sich an, wenn all die Anstrengung nicht zur gewünschten Entspannung der Situationen führt. Denn oftmals wird der Konflikt noch heftiger. Am Ende sind alle Familienmitglieder völlig erledigt und Mutter oder Vater fühlen sich Schach mattgesetzt.

 

 

Das Familiensystem in ständiger Dysbalance

 

 

Das Familiensystem ist in ständigem Ungleichgewicht, weil ein Kind für Anspannung, Ärger oder Gefühlsausbrüchen bei Eltern sorgt. Geschwisterkinder entwickeln durch diese permanente und latente „Hab-Acht-Haltung“ schon auch mal einen gewissen Groll auf Bruder oder Schwester.  Es liegt also für alle auf der Hand, dass dieses eine Kind der „Problembär“ ist. Alle sind überzeugt, dass mit dem Kind irgendwas nicht stimmt. Viele Strategien oder Beratungen wurden bereits ausprobiert, doch das hat nur dazu geführt, dass die Dinge sich nur noch weiter zugespitzt haben.

 

Erstmal einen Schritt zurück machen

 

Es ist erstmal notwendig zu verstehen, dass jedes Kind eigene Bedürfnisse und Herausforderungen hat. UND: dass ebenso Mama oder Papa eigene Bedürfnisse und Herausforderungen haben. Denn allzu oft, lassen Eltern sich selbst gern aus der Betrachtung in Konfliktsituationen raus. Statt nur noch den Fokus auf das anstrengende Veralten des Kindes zu richten, loht es sich, erstmal zum Beobachter zu werden. Denn um zu verstehen, was uns so aus der Bahn schmeißt, braucht es etwas Selbstreflektion bei uns Großen Helden. Dann können wir auch besser verstehen und sind offen für neue Wege.

 

 

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WAS genau löst welches Verhalten in mir aus?

Vor lauter Anspannung und Angst vor der nächsten Eskalation, verlieren wir den Blick für das Wesentliche. Deshalb nimm dir mal nach einem Familiendrama die Zeit, die Situation wie in einem Film, Szene für Szene nochmal zu betrachten.

 

Stepp 1 – Stelle dir ein paar Fragen:

 

  1. Was für eine Situation war das?
  2. Kam der Konflikt aus dem Nichts oder ging etwas voraus?
  3. Wie hat sich dein Kind dann Verhalten und was hat das in dir ausgelöst?
  4. Welche Gefühle, Emotionen kamen in dem Moment in dir hoch?

 

Notiere dir die Antworten zu den Fragen auf ein Blatt Papier und lese sie nochmal aufmerksam durch. Vielleicht kannst du sogar beim Lesen nochmal die gleichen oder ähnlichen Gefühle in dir und auch deinem Körper wahrnehmen. Halte auch diese Beobachtungen schriftlich fest.

 

Stepp 2 – Beobachte, was du gefühlt hast

 

Schreib dir auf, welches Verhalten deines Kindes dich triggert:

Ständige Wutanfälle, viel Raum einnehmen, übergriffig sein, bestimmend, Pulverfass, man kann nichts recht machen, extrem launisch, empfindlich, laut, häufiges Widersprechen oder viel diskutieren, fordernd…

 

Notiere dir dann, welche Gefühle in dir hochkommen:

Ohnmacht, Verzweiflung, Ablehnung, Frustration, Resignation, Hilflosigkeit, Angst, auch Wut, Traurigkeit…

 

Stepp 3 – Wege zur Lösung

 

Statt vielleicht immer nur beim Kind zu schauen, was der Grund für das Verhalten ist, ist es hilfreich, erstmal bei dir anzufangen und dich auf die Suche zu begeben, was und warum dich das Verhalten so nervt.

 

Wage den Blick in deine Vergangenheit als Kind oder Jugendlicher

 

  • Verschaffe dir Klarheit, weshalb triggert mich das Verhalten so?
  • Woran fühle ich mich erinnert?
  • Gibt oder gab es in meiner Vergangenheit jemanden (Bruder, Schwester, Mutter) der sich genauso verhalten hat und ich darunter gelitten habe?
  • Was an dem Verhalten meines Kindes lehne ich zu tiefst ab und warum?
  • Was für Eigenschaften oder Verhalten nimmt sich dein Kind raus, dass du selbst gern machen würdest, es aber nicht hinbekommst?
  • Oder was du dir selbst als Kind nie erlaubt hast?

 

 

Es ist wichtig, sich diese Fragen ehrlich zu stellen und die eigenen Emotionen und Reaktionen zu reflektieren. Denn oft spiegelt das Verhalten des Kindes unsere eigenen ungelösten Beziehungskonflikte oder Traumata wider.

 

Wenn wir uns bewusstwerden, warum wir auf bestimmte Weise reagieren, können wir auch gezielter an Lösungen arbeiten. Die Gefühle und Emotionen, die in uns hochkommen, sind oftmals der Schlüssel. Vielleicht müssen noch alte Wunden in dir geheilt werden. Das braucht deinen Mut und Ehrlichkeit. Da das Fühlen von unangenehmen Gefühlen gern vermieden wird. Dennoch trägt es zu einer völlig neuen Perspektive bei.

 

Bedeutend ist jedoch, dass man dem Kind und sich selbst gegenüber liebevoll bleibt und nicht in Schuldzuweisungen oder schlechtes Gewissen verfällt. Es geht darum, der Ursache von Familienkonflikten auf den Grund zu gehen. So gelingt es, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen und dabei auch die Bedürfnisse aller Familienmitglieder mit einzubeziehen.

 

Insgesamt kann ein Blick auf uns selbst helfen den Weg zur Lösung von Konflikten mit unseren Kindern klarer zu sehen. Dazu ist es notwendig, sich klar zu machen, dass Familie ein System und unser erstes wichtiges Lernfeld ist.

 

 

Im Familiensystem lernen und wachsen

 

Als “Familiensystem” bezeichnet man die Gesamtheit aller Beziehungen und Interaktionen innerhalb einer Familie. Es umfasst die Eltern-Kind-Beziehungen, Geschwisterbeziehungen sowie die Beziehungen zu anderen Familienmitgliedern wie Großeltern, Onkel und Tanten. Das Familiensystem ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Rollen, Regeln, Normen und Werten, das sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. Es beeinflusst das Verhalten und die Entwicklung jedes einzelnen Familienmitglieds und ist eng mit der emotionalen und psychischen Gesundheit der Familie verbunden.

 

Familienleben bietet uns ein Feld des Lernens. Das friedliche und liebevolle Miteinander ist natürlich immer das Schönste. Doch es gibt eben auch andere Tage. Wutausbrüche gehören auch dazu, genauso wie Konflikte und Missverständnisse oder Meinungsverschiedenheiten. Doch gerade in diesen Momenten können wir viel voneinander lernen.

 

Voraussetzung ist, dass wir uns gegenseitig respektieren und unsere Gefühle wahrnehmen. Auf unsere Kommunikation achten und wenn nötig, verändern. In unserer Rolle als Mutter oder Vater, ist es unsere Verantwortung, Kindern Orientierung zu geben und durch unser Vorleben bestimmte Werte, als auch soziale Skills zu vermitteln. Wie das gelingen kann, kannst Du in meinem Artikel “Wie stärke ich mein Kind durch mein Vorbild” lesen. Dabei dürfen auch Fehler passieren – denn aus Fehlern kann man bekanntlich am meisten lernen.

 

Es hilft, sich bewusst zu machen, dass ein Kind in solchen Konfliktsituationen nicht absichtlich handelt. Es kann sein, dass das Kind Schwierigkeiten hat, seine Emotionen und Bedürfnisse angemessen auszudrücken oder einfach noch nicht die Fähigkeit besitzt, Regeln und Grenzen einzuhalten. Tatsächlich kann es systemisch auch ein kleiner „Arschengel“ für uns große Helden sein. Damit wir uns aufmachen, bei uns selbst noch aufzuräumen, was längst überfällig ist. Es kann spannend sein, zu erforschen, was das wiederkehrende Familiendrama mit uns selbst zu tun hat. Denn vielleicht steckt die Lösung auch in uns selbst.

 

Für eine gesunde und friedvolle Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sowie innerhalb des ganzen Familiensystems, ist es signifikant, die kräftezehrenden „Dauerschleifen“ zu durchbrechen. Hierbei kann professionelle Unterstützung wie Familientherapie oder ein Elterncoaching helfen.

 

 

Es braucht Geduld mit dem Kind und mit dir selbst – Verhaltensänderung braucht Zeit und erfordert, neues Verhalten zu „trainieren“. Mit Liebe und Verständnis können wir als Eltern dazu beitragen unser Familiensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

 

Ein harmonisches Familienleben zu führen erfordert Geduld, Verständnis, Respekt und Kompromissbereitschaft von allen Beteiligten. Es bedeutet aber auch, eine große Chance für persönliches Wachstum, sowie Stärkung der Beziehungen untereinander.

 

Insgesamt bietet das Familienfeld großes Potenzial zum Lernen – nicht nur über uns selbst, sondern auch über das zwischenmenschliche Zusammenleben außerhalb des vertrauten Familienkreises.

Abschließend ist zu sagen, dass es auf den ersten Blick logisch erscheint, den „Stressfaktor“ Kind alleine für die täglichen Familiendramen und Konflikte verantwortlich zu machen. Doch lohnt sich der Blick von oben und auf das komplette Familiensystem, um den Ursachen der Familienkonflikte auf den Grund zu gehen.

Du musst das nicht allein bewältigen, suche dir Unterstützung bei professionellen Beratern oder nutze ein Elterncoaching. Denn mit einem neutralen und erfahrenen Blick auf das System von außen, lassen sich Muster und Beziehungsdynamiken erkennen und auflösen.

 

 

 

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